Jakob Rupp - ein später Auswanderer
Auf den Spuren
der Vorfahren
Am vergangenen Freitag, 9. April, begrüßte
Bürgermeister Rudi Knodel zusammen mit Hildegard Ried ausgewanderte
Nachfahren von Jakob Rupp die in Amerika heimisch geworden sind.
Frederick Rupp mit seiner Frau Lynn und Karen Muller, geborene Rupp mit
dem Ehemann Paul besuchten Karlsbad von Ostermontag bis 12. April. Unter
anderem fand in der Gaststätte „Wagenburg" ein Rupp-Treffen statt.
Initiiert wurde das Treffen von Hildegard Ried. Sie beschäftigt sich mit
der Auswanderer-Forschung. Betreut wurde die Besuchsgruppe auch von Dr.
Martin Rupp. Es kam zu einem regen Gesprächsaustausch bei dem vieles
über die Geschichte von Jakob Rupp besprochen wurde. Erfreut waren die
Gäste auch über die Geschenke die sie anlässlich des Besuchs von der
Gemeinde Karlsbad erhielten. 1889 - es kann auch 1890 gewesen sein -
entschloss sich Jakob Rupp, seine Heimat im Badischen
zu verlassen. Im Gespräch erläuterte Hildegard Ried, dass in dieser Zeit
die aufwändige Beantragung zur Genehmigung der Auswanderung nicht mehr
nötig war. Sie musste auch nicht mehr über das Amtsblatt des Oberamtes
Durlach, die Anzeigeblätter für den Bereich Karlsruhe und durch die
örtliche Schelle bekanntgemacht werden. Mit diesen Bekanntmachungen und
Aufrufen sollte vermieden werden, dass jemand Schulden hier hinterlassen
könnte. Bei der sogenannten Tagfahrt wurde dann den Gläubigern
ermöglicht, ihre Forderung vorzutragen. Und erst wenn diese Forderungen
erfüllt waren, wurde die Genehmigung zur Auswanderung und auch des zuvor
beantragten Verkaufes des Vermögens und der Liegenschaften vom Oberamt
in Durlach genehmigt. Ende des 19. Jahrhunderts war es jedoch möglich,
nur mit einem Reisepass das Land zu verlassen. Da es zur Auswanderung
von Jakob Rupp keinerlei Dokumente gibt, darf angenommen werden, dass er
diesen Vorteil für sich nutzen konnte. Geboren wurde Jakob Rupp am 20.
August 1864 als Sohn des Georg Martin Rupp und der Julia geborene Maier.
Am 29. Oktober 1892 heiratete er Carrie Lang in Detroit, Wayne County,
Michigan. Eine recht interessante mündliche Überlieferung seiner
nächsten hiesigen Verwandten ist sehr erstaunlich: Jakob Rupp kam 1912
zu einem Besuch in seinen Geburtsort. Er wollte ursprünglich mit der
Titanic zurückreisen. Seine Frau bat ihn jedoch innigst, dieses Schiff
nicht zu nehmen. Sie hielt es für nicht zuverlässig. Welch gute
Eingebung! Jakob Rupp trat mit einem anderen Schiff seine Rückreise an.
Die Nachkommen von Jakob Rupp, die sich derzeit in Karlsbad aufhalten
und Anita Ugi - eine der nächsten Verwandten von Jakob Rupp - wussten
auch noch zu berichten, dass ein anderer Auswanderer - Martin Maier -
Jakob Rupp einen Arbeitsplatz angeboten hatte. Martin Maier war recht
erfolgreich in seiner neuen Heimat. Der gelernte Sattler gründete in
Detroit eine Koffer- und Taschenfabrik. In dieser Fabrik konnte dann
Jakob Rupp einen Arbeitsplatz finden. Martin Maier muss ein sehr naher
Verwandter zu Jakob Rupp gewesen sein, die Mutter von Jakob war eine
geborene Maier, deren Mutter wiederum war eine geborene Rupp. Die
Nachkommen von Martin Maier erinnerten sich immer noch an ihren
Herkunftsort. Sie sandten nach dem Krieg Care-Pakete für Bedürftige an
das Rathaus und auch an Verwandte.